Forderungen für eine klimaneutrale und sozial gerechte Wärmewende in Darmstadt
Die aktuelle geopolitische Lage macht deutlich: Gasimporte gehen mit einer problematischen Abhängigkeit von autokratischen Staaten einher. Welche Risiken das birgt, wurde in der Gaskrise 2022 sichtbar. Auch die politische Unsicherheit in den USA verschärft die energiepolitische Gesamtsituation.
Zudem machen ein ansteigender CO₂ Preis und steigende Netzentgelte infolge rückläufiger Gasabnahme den Einsatz von Gas zunehmend unwirtschaftlich. Nicht zuletzt haben der Magistrat und die Stadtverordnetenversammlung der
Wissenschaftsstadt Darmstadt im Beschluss „Höchste Priorität für Klimaschutz – Weltklima in Not – Darmstadt handelt“ im September 2019 Klimaneutralität bis 2035 festgelegt.
All diese Faktoren verdeutlichen, weshalb ein schnelles und konsequentes Umsteuern in der Wärmeversorgung dringend notwendig ist.
- Klimaneutrale Fernwärme
Es braucht eine zu hundert Prozent erneuerbare Fernwärme bis 2035 und eine Ausweitung des Fernwärmenetzes. - Gasausstieg bis 2035
Für einen transparenten und geregelten Umstieg auf erneuerbare Energien fordern wir einen Gasausstieg bis 2035 und die baldmöglichste Veröffentlichung eines Plans zum Ausstieg. - Energetische Sanierung und Neubauten
Die Wissenschaftsstadt Darmstadt führt ihre Bemühungen zur Erreichung einer hohen Sanierungsquote fort und weitet diese aus. - Soziale Wärmewende sichern
Um eine sozial-gerechte Transformation zu gewährleisten, braucht es eine transparente Preisgestaltung, Zuschüsse für Haushalte mit geringem Einkommen und eine Härtefallregelung. - Ehrliche Kommunikation
Wir fordern ehrliche Kommunikation statt Greenwashing von Erdgas. Für eine klimafreundliche Wärmeversorgung braucht es Wärmepumpen oder einen Fernwärmeanschluss. - Technologieklarheit in Bezug auf Wasserstoff
Wir fordern alle Akteure in Darmstadt dazu auf, sich gegen den Einsatz von Wasserstoff zum Heizen von Gebäuden zu positionieren, entsprechend den wissenschaftlichen Erkenntnissen. - Sektorkopplung – Stromerzeugung
Die Energiewende muss ganzheitlich betrachtet werden. Deshalb muss Strom für die Wärmeerzeugung klimaneutral sein und das Potential der Sektorkopplung vollständig ausgeschöpft werden. - Wahre CO₂-Kosten berücksichtigen
Wir fordern die Berücksichtigung eines auch für die zukünftigen Generationen realistischen CO₂-Preises von ca. 880 €/t bei den Kosten-Nutzen-Rechnungen in der Wärmeplanung. - Wärmewende in Darmstadt koordinieren und beschleunigen
Die Wärmewende darf nicht durch Bürokratie oder weniger relevante konkurrierende Interessen ausgebremst werden.
Es braucht eine beschleunigte Umsetzung von Infrastrukturmaßnahmen.
